プロ-スト ! (Puroosuto)
Dieses Jahr fiel das Oktoberfest ungewöhnlich früh auf die letzte Augustwoche, zumindest in Kanazawa. In einer Parkanlage haben sich einige deutsche Brauereien mit ihren Verkaufswägen in Stellung gebracht. Es geben sich unter anderem Paulaner, Hacker-Pschorr und Weihenstephaner die Ehre.
In Japan gibt es mehrere Oktoberfeste übers Land verteilt, die Liebe zur deutschen Bierkultur ist offensichtlich groß. Dass Japaner eher wenig vertragen, ist kein Problem: Das Bier ist doppelt so teuer wie auf dem Original-Oktoberfest. Sage und schreibe 1500 Yen (11,25 EUR) kostet hier die Halbe Wiesnbier.
Japanisch-fürsorglich wird hier vor Glasbruch gewarnt, daher bitte nur unten anstoßen.
Die Stimmung ist ungewöhnlich ausgelassen, es gibt sogar bayerische Volksmusik. Zu Essen gibt es neben einem breiten Wurstangebot auch echte Oktoberfest-Schmankerl wie Maultaschen mit Tomatensauce, Muscheln, Pizza und die beliebten Wiesn-Edamame.
Wir kommen ins Gespräch mit einem Japaner und seiner Begleitung. Er ist Biologe und hat eine Weile in Deutschland an einer Universität gearbeitet. Stolz holt er aus der Erinnerung einige Deutsch-Brocken hervor, wir haben viel Spaß in einer bunten Mischung aus Deutsch, Englisch und Japanisch. Eine nette Begegnung mit Tischnachbarn, wie beim echten Oktoberfest. Abgesehen davon, dass um uns herum die meisten mit Stäbchen essen, fühlt es sich für kurze Zeit tatsächlich ein bisschen nach Bayern an.
Noch etwas ungeübt: Deutsche Gemütlichkeit
Als dann eine Polonaise angeregt wird, ist der Eindruck wieder passé. Es ist eine recht eigene Interpretation des Oktoberfestes, aber die Freude, mit der hier der deutschen Kultur (oder sagen wir einem Teil davon) zugesprochen wird, ist irgendwie anrührend. Ich bin einfach froh, mal wieder ein ordentliches Bier getrunken zu haben und gehe bester Laune nach Hause.
Kanazawa-Oktoberfest am Abend
Oktoberfest in Japan….unglaublich…viel Spass