Burg Kanazawa
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Die Burganlage von Kanazawa liegt, so malerisch wie strategisch günstig, auf einem Plateau über der Stadt Kanazawa. Über eine Brücke verbunden mündet sie unmittelbar in den Garten kenroku-en. Auf der anderen Seite schließt sich die erst kürzlich wiederhergestellte Gartenanlage gyokusen’inmaru an.
Die Anlage hat zwar für japanische Burgen keine unübliche, aber doch kurios-tragische Geschichte. Die Burg wurde von Maeda Toshiie 1583 von ihrer bis dato unbedeutenden Form zu einer richtigen Burg umgebaut. Maeda war zwei Jahre zuvor daimyō der Provinz Noto geworden, also ein lokaler Fürst, der dem shōgun (militärischer Chef vons Janze) unterstellt war. Unter seiner Herrschaft und der seiner Nachkommen wuchs Kanazawa zu einer wohlhabenden und lebendigen Stadt.
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Brücke zum Eingang der inneren Burganlage Ni-no-maru
Die Burg wurde 1592 erneut umgebaut und um einen dreistöckigen Burgturm ergänzt, der prachtvoll über der Stadt Kanazawa thronte. Der Turm wurde jedoch 1602 vom Blitz getroffen brannte ab. 1620 brach erneut ein Feuer aus, welches unter anderem die Residenz der Hauptburg zerstörte; diese wurde daraufhin wieder aufgebaut. Nur elf Jahre später wiederholte sich das Schicksal und entscheidende Teile der Burganlage mussten nach einem Brand noch mal aufgebaut werden. Im großen Feuer von Kanazawa 1759 brannte die Burg dann fast vollständig ab und musste schon wieder und nun nahezu komplett neu aufgebaut werden. Es folgten kleinere Feuer, ein Erdbeben und wieder ein großes Feuer im Jahr 1881.
Was diese Torturen überstanden hat, ist heute im Kanazawa Castle Park zu besichtigen. So sind heute in erster Linie das langgestreckte Lagerhaus für Waffen und Werkzeuge und mehrere Türme aus Stein erhalten. Einige Teile der Burganlage wurden 2001 wiederhergestellt.
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Ehemaliges Lagerhaus für Waffen und Werkzeuge
Ohne den geschichtlichen Hintergrund ist man vielleicht etwas von der "Burg Kanazawa" enttäuscht, insbesondere verglichen mit anderen prominenten Burgen Japans. Mit Wissen um den geschichtlichen Hintergrund verwundert es jedoch, dass überhaupt noch etwas steht. Die Bauten wurden aufwändig und hübsch renoviert. Die Wiederherstellung weiterer Gebäude nach alten Plänen ist geplant.
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Im Inneren des Lagerhauses
In einem Seitenraum im Inneren des Lagerhauses tritt ein Museumsangestellter an mich heran. Er erklärt mir etwas auf Japanisch, was ich nur zum Bruchteil verstehe. Anhand der Ausstellungsstücke begreife ich trotzdem schnell, was er meint; es sind einige Verbindungsarten für die Holzbalken ausgestellt zum Selbst-Zusammensetzen. An dieser faszinierenden Handwerkskunst wäre ich wahrscheinlich sonst einfach vorbeigegangen. Aber die ausgefeilten Verbindungen, die ich gleich zusammen zu puzzlen versuche, beeindrucken mich nachhaltig. Sie sind so stabil wie flexibel gegenüber Erschütterungen. So erklärt es sich sicherlich, dass Erdbeben der Burg wenig anhaben konnten. Nur waren sie leider wie der Rest aus Holz...
Espace „MA“, élégance, et ces ponts arrondis comme des petits ventres pour aller d’une rive à l’autre
Je ne comprends pas le texte mais cette „construction de bois“ m’évoque nos „compagnons“
Je t’embrasse Katharina et MERCI !